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sondern oft nur ein kleines Stück von ihr. Die Sterne sehen aus wie
kleine leuchtende Punkte.
Die Sonne steht nicht immer am Himmel; sie geht ans und geht
unter. So lauge die Sonne am Himmel steht, ist es Tag, und wenn iie
untergegangen ist, dann ist es Nacht. Es giebt vier Tageszeiten; iie
heißen Morgen und Abend, Mittag und Mitternacht. Morgen ist es,
wenn die Sonne ausgeht; Abend ist es, wenn sie untergeht. Wenn die
Sonne am höchsten steht, dann ist es Mittag oder die Mitte des Tages.
Vom Morgen bis zum Mittag steigt die Sonne immer höher am Himmel,
vom Mittag bis zum Abend senkt sie sich immer tiefer und bleibt für uns
unsichtbar die ganze Nacht hindurch. Wenn die halbe Nacht vergangen
ist, dann ist es Mitternacht. Von Sonnenuntergang bis zur Mitternacht
ist es eben so weit, als von Mitternacht bis zum Sonnenaufgang.
Wenn der Mond seine volle Scheibe zeigt, so heißt er Vollmond;
dann geht er des Abends auf und scheint die ganze Nacht hindurch. Un-
gefähr vierzehn Tage nach dem Vollmond ist gar nichts vom Monde zu
sehen, dann haben wir Neumond. Wenige Tage nach dem Neumond
kommt gleich nach Sonnenuntergang ein kleines Stück der Mondscheibe
am Abendhimmel zum Vorschein; das sieht aus wie eine Sichel und nimmt
mit jeglichem Tage zu. Ungefähr sieben Tage nach dem Neumond ist die
Hälfte der Mondscheibe erleuchtet; das nennt man das erste Viertel.
Sieben Tage darauf haben wir Vollmond; nach dem Vollmond nimmt
der Mond wieder ab. Sieben Tage nach dem Vollmond ist die Mond-
scheibe nur noch halb erleuchtet; das nennt man das letzte Viertel. Sieben
Tage nach dem letzten Viertel haben wir wiederum Neumond. Also heißen
die vier Hauptgestalten, in denen wir den Mond sehen: Neumond, erstes
Viertel, Vollmond und letztes Viertel. Bei zunehmendem Mond sehen wir die
rechte Seite der Mondscheibe erleuchtet, bei abnehmendem Mond die linke.
Die Sterne sehen wir nur des Nachts, wenn der Himmel recht heiter
ist. Die Sterne bleiben zwar am Himmel bei Tag mtö bei Nacht; aber
am Tage scheint die Sonne so hell, darum sehen wir nichts von den
Sternen. Der schöne helle Stern, den wir zu manchen Zeiten bald nach
Sonnenuntergang sehen, heißt der Abendstern. Zuweilen sehen wir eben
diesen Stern kurz vor Sonnenaufgang, dann heißt er der Morgenstern.
Wenn ihr größer seid, wird euer Lehrer euch einige Sterile zeigen und
euch sagen, wie man sie genannt hat. Laßt euch vor allen Dingen den
Wagen am Himmel zeigen, den Jakobsstab und den Nordstern.
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Bald sind die Kinder gekommen und haben
das arme Ding in dem Garten begraben
und drüber gepflanzt ein'n Rosenstrauch,
der trug dann schone Blüten auch.
Dort haben sie gar oft gesessen
und den lieben Vogel nicht vergessen.
183. Der Himmel.
(Nach Hebel )
Wer zwischen seinen bekannten Bergen und Bäumen daheim sitzt bei
den Seinigen oder bei einem guten Mahle, dem ist wohl, und er denkt nicht
weiter. Wenn aber früh die Sonne in ihrer Herrlichkeit aufgeht, so weiß
er nicht, wo sie herkommt, und wenn sie abends untergeht, weiß er nicht,
wo sie hinzieht, und wo sie die Nacht hindurch ihr Licht verbirgt, und
aus welchem geheimen Fußpfade sie die Berge ihres Aufgangs wieder-
findet. Oder wenn der Mond einmal bleich und mager, ein andermal
rund und voll durch die Nacht spaziert, er weiß wieder nicht, wo das
herrührt; und wenn er in den Himmel voll Sterne hinanfschaut, einer
blinkt schöner und freudiger als der andere, so meint er, sie seien alle
seinetwegen da, und weiß doch nicht recht, was sie wollen. Es ist aber
nicht löblich, daß man so etwas alle Tage sieht nitb nie fragt, was es
bedeutet. Der Himmel ist ein großes Buch über die göttliche Allmacht
luib Güte, und die Sterne sind die goldnen Buchstaben in dem Buche.
Aber es ist in einer fremden Sprache geschrieben; man kann es nicht
verstehen, wenn man feinen Dolmetscher hat. Wer aber einmal in diesem
Buche lesen kann und liest darin, dem wird hernach die Zeit nicht mehr lang,
wenn er schon bei Nacht allein ans der Straße ist; und wenn ihn die
Finsternis verführen will, etwas Böses zu thun, er kann es nimmer. -
Darum geh hinaus ans der engen Stube, blick hinaus zum Sternen-
licht, freue dich der Herrlichkeiten, die der Herr geschaffen, und lerne
lesen in dem himmlischen Buche, das vor dir aufgeschlagen ist.
184. Der Himmel und was am Himmel ist.
(O. Schulz.)
Der Himmel sieht aus wie ein Gewölbe; das umschließt die Erde
von allen Seiten. Am Himmel sehen wir die Sonne und den Mond und
viele, viele Sterne. Die Sonne sieht aus wie eine feilrige Kugel; sie
scheint so hell, daß niemand hineinsehen kann. Der Mond lieht ans wie
eine glänzende Scheibe; aber wir sehen nicht immer die ganze Scheibe,
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185. Die Sonne.
(Lüben.)
Die Sonne erscheint uns als runde Scheibe am Himmel. Die Sonne
ist ein Himmelskörper. Sie glanzt so stark, daß man nicht hinein sehen
kann. Von der Sonnenscheibe gehen viele Strahlen aus. Wo diese hin-
fallen, da ist Sonnenschein oder Licht, wo sie nicht hingelangen können,
da ist Schatten. Die Sonne geht des Morgens am Rande des Himmels
auf. Sie erhebt sich dann bis hoch über unsere Häuser, sinkt hernach
wieder hinab und geht am entgegengesetzten Rande des Himmels unter.
Die Gegend, wo die Sonne aufgeht, heißt Morgen. Die Gegend, wo sie
untergeht, heißt Abend. Sehen wir um zwölf Uhr nach der Sonne hin,
so i)t unser Gesicht nach Mittag gekehrt, unser Rücken dagegen nach
Mitternacht.
Wenn die Sonne untergeht, so färbt sie die Wolken schön rot oder
gelb. Dies nennt man Abendrot. Das Morgenrot sieht eben so schön
aus, aber die Langschläfer bekommen es nicht zu sehen.
Nach Sonnenuntergang entsteht die Dämmerung. In der Dämmerung
kann man nicht gut sehen. Wer in der Dämmerung liest, schreibt oder
näht, der verdirbt sich die Angen.
Wie die Mutter bei ihren Kindern steht, so die Sonne am Himmel
früh und spät. Ihre Kinder sind Blumen und Menschen und Tiere und
was nur lebt auf Erden.
186. Die Sonne und die Bauern.
(Wiedemann.)
Es war ein schöner Frühlingstag. Die Sonne stand hoch am Himmel
und sendete ihre warmen Strahlen herab. Kein Wölkchen stand oben, und
unten rührte sich kein Lüftchen. Da trafen sich vier Bauern auf dem
Felde. Sprach der eine: „Es ist mir gar nicht lieb, daß heute die Sonne
so heiß scheint. Sie verbrennt mir die junge Saat. Es wäre besser,
wenn der Himmel trübe wäre." — Der andere Bauer aber sprach: „Ich
wollte lieber, es regnete heute; denn ich habe gestern gesät. Wenn es da
gleich darauf regnet, gehen die Körner eher auf." — Sprach der dritte
Bauer: „Was Ihr da sagt! Ich wünschte, die Sonne schiene noch heißer;
denn meine Felder sind sehr naß, und da hat es gute Wege, ehe itc die
Sonne austrocknet." Sprach endlich der vierte Bauer: „Ich brauche
weder Sonnenschein noch Regen. Aber ich möchte gern ein wenig Wind
haben, weil mir der Windmüller heilte mein Korn mahlen soll."
Die Bauern redeten noch lange von dem Wetter. Aber das Wetter
blieb, wie es war. Der liebe Gott kann es nicht jedem recht machen.
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